Stress

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Der Begriff «Stress»
hat es unter die «100 Wörter des 20. Jahrhunderts» geschafft.

In diesem Blog-Artikel geht es um den negativen Stress, dem Distress, seine negativen Folgen, und wie man mit Belastungen konstruktiv umgehen kann.

Definition

Für den Begriff «Stress» gibt es verschiedene Definitionen. Das Dorsch-Lexikon der Psychologie definiert Stress als einen Begriff, der aus dem Englischen stammt und Beanspruchung, Belastung, Druck, Anspannung, Distress, Sorge oder Kummer im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet.

Im Buch «Stress, Mobbing, Burnout am Arbeitsplatz» heisst die Definition: «Stress ist die Aktivierungsreaktion des Organismus auf Anforderungen und Bedrohungen – auf die sog. Stressoren.»

Das Wort «Stress» ist eher negativ behaftet.

Positiver Stress – Eustress

Der Eustress ist der positive Stress. Stressoren beanspruchen zwar den Organismus, wirken sich jedoch positiv aus und motivieren. Er erhöht die Aufmerksamkeit und fördert die Leistungsfähigkeit des Körpers, ohne ihm zu schaden. Eustress tritt zum Beispiel auf, wenn ein Mensch zu bestimmten Leistungen motiviert ist oder wenn eine Krisensituation oder Krankheit positiv angegangen, bewältigt und überwunden werden kann.

Negativer Stress – Distress

Distress wird erst dann empfunden, wenn er häufig oder dauerhaft auftritt. Er kann körperlich und/oder psychisch nicht kompensiert werden. Distress wird als unangenehm, bedrohlich oder überfordernd gewertet. Insbesondere können negative Auswirkungen auftreten, wenn die Person keine Möglichkeit zur Bewältigung der Situation sieht oder hat. Negativer Stress führt zu Anspannung und in der Folge zu Kampf oder Flucht.

Unterschwelliger Dauerstress ist in unserem Alltag häufig. Der Organismus bleibt angespannt. Wenn berufliche Anforderungen und soziale Belohnungen ausser Balance geraten, ergeben sich Krisen. Auch Vermeidung und Bagatellisierung erhöhen langfristig Stress.

Einige Stressoren

  • Physische Stressoren: Lärm, Hitze, Kälte, Schmutz, Nässe, Hunger, Verletzungen, usw.
  • Aufgabenbezogene Stressoren: Zeitdruck, Arbeitsüberlastung, Aufgabenkomplexität, mehr Verantwortung, usw.
  • Arbeitsbezogene Stressoren: Schichtdienst, lange Arbeitszeiten, Überstunden, usw.
  • Soziale Stressoren: Isolation, Ärger, Konflikte, Mobbing, Belästigung, usw.
  • Veränderungsbezogene Stressoren: Fusionen, Stellenabbau, Verlust des Arbeitsplatzes, Arbeitsplatzwechsel, Berufswechsel, neue Technologien, Einkommensveränderung, Ruhestand, usw.
  • Traumatische Stressoren: Unfälle, Verletzungen, Missbrauch, usw.

3 Bedingungen für Langzeitfolgen

Der Mensch wird durch innere und äussere Reize oder Belastungen beansprucht. Diese wirken auf Körper und Psyche. Bei einer Bedrohung ergeben sich verschiedene Verhaltensweisen. Liegen folgende drei Bedingungen vor, fallen Langzeitfolgen gravierend aus:

  1. Keine oder zu kurze Erholungsphasen
  2. Alarmbereitschaft kann nicht in Flucht oder Angriff übergeführt werden
  3. Symbolische Umsetzung ist unmöglich: Interesse, Neugier, Spiele, Lachen oder Weinen, …

Gesundheitsrisiko Stress

Schäden an Gefäss- und Kreislaufsystem – Bluthochdruck – Herzinfarkt – Koronarerkrankungen – Schädigung der Nieren / Verminderung der Blutreinigung – Schwächung des Immunsystems – Infektionen – Fehlregulation der Drüsen – Störungen sexueller Funktionen – Störungen des weiblichen Zyklus – Muskelverspannungen – Verdauungs- / Magenprobleme – Gewichtsveränderungen – Häufige Kopfschmerzen – Schlafprobleme – Panikattacken – Depressionen – …

Stressbewältigung

Wer seine persönlichen Belastungssituationen sowie die eigenen Stärken und Schwächen kennt, kann Stress gezielt bewältigen. Je mehr Bewältigungsstrategien jemand beherrscht, desto flexibler kann er auf Stress reagieren. Effektive Stressbewältigung kann bei den Stressoren, bei anderen Personen oder bei sich selbst ansetzen:

KurzfristigLangfristig
Abreaktion Opferrolle ablegen
Ablenkung Einstellungsänderung
Gedankenstopp Verhaltensänderung
Zufriedenheitserlebnisse Soziale Unterstützung
Positive Selbstinstruktion Zeitmanagement
Spontane Entspannung Systematische Entspannung
Entschleunigung Lebensstil
Stressoren ausschalten oder reduzierenStress auslösende Bedingungen verändern: Probleme lösen, ungerechtfertigte Kritik zurückweisen, Gespräche führen, Arbeit delegieren, usw.

Fazit

Erhöhte Stressbelastung am Arbeitsplatz klaglos zu ertragen kann langfristig schaden. Sie riskieren damit Ihre Gesundheit. Sprechen Sie Ihre Belastungssituation an. Bleibt der Arbeitgeber trotz Kenntnisnahme untätig, suchen Sie sich Unterstützung.

Quelle / Literatur
Litzcke, Schuh, Pletke: «Stress, Mobbing, Burn-out am Arbeitsplatz» – Umgang mit Leistungsdruck, Belastungen im Beruf meistern, mit Fragebögen, Checklisten, Übungen



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